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2008 Die OG-Luzern auf Skitouren

Skitour OG-Luzern 2008

Link auf Photos: http://www.gislers.ch/ski/photos/Skitour2008/index.html

Die diesjährige Skitour ist wie immer auf die Vor-Ostern Woche festgelegt. Die Tourenausschreibung soll uns via Claridenhütte und Planurahütte rund um Clariden und Schärhorn führen. Doch vom Freitag auf Samstag beginnt es zu regnen bzw. in den Bergen zu schneien. Die Wetteraussicht ist miserabel, die Lawinengefahr sehr hoch! Bei diesen Verhältnissen muss die Skitour 2008 wohl oder übel abgesagt werden. Der Notfallplan wird aktiviert. Cirrus lokalisiert auf der Alpensüdseite voraussichtlich schöneres Wetter. Kurzfristig wird am Sonntag entschieden, das Glück auf dem Simplonpass zu versuchen.
Zu Dritt (Che, Schiwa und Cirrus) fahren wir aus der Innerschweiz Richtung Spiez. Hier steigt Reto zu und ab geht’s durch den Lötschberg. Am neuen Bahnhof in Visp steigt Ueli mit seinem Snowboard zu. Langsam wird’s knapp im Auto.
Das Wetter ist noch eher befangen und nach einem Kaffeehalt im Restaurant Bellevue (Kulm) Passhöhe Simplon beziehen wir zuerst die Unterkunft im Hospice du Simplon (einem Ableger der Bruderschaft Grosser St. Bernhard). Bis zu 130 Gäste können hier beherbergt werden, entweder in Massenlagern zu 8 Plätzen oder in Zimmern zu 2-6 Betten. Wir entscheiden uns für Massenlager und investieren dafür in Wein.
  
Ruck-Zuck werden anschliessend die Skier angeschnallt und auf geht’s Richtung Spitzhörnli 2726m. Wir rechnen mit knapp 2 1/2h. Je höher wir steigen umso milchiger wird es! Die Wolkenschicht kommt näher und plötzlich sind wir wie vom Erdboden verschluckt. Bei zero Sicht wird der Rückwärtsgang eingelegt. Wir geniessen die Gastfreundschaft der Padres und freuen uns auf’s kommende Nachtessen.

Die Wetteraussichten für Dienstag sind gut und deshalb ist der M. Leone angesagt.
Auf die Osterwoche ist ein Berglauf mit Ski's für den Breithornsattel angekündigt. Gemäss dem Hospiz Personal sollen Zeiten von 1 1/2h auf den Breithornsattel üblich sein. Na dann kann es ja nicht so schlimm kommen.
 
Frischen Mutes geht es am Dienstagmorgen Richtung Monte Leone. Das Wetter wird immer besser. Die Klarheit, die Sicht einfach toll. Der Wind bläst je höher wir steigen umso stärker. Die Temperatur trotz blauem Himmel wohl unter Null. Sobald man stehen bleibt beginnt es einen zu frieren. Cirrus geht voran, doch wo bleiben die Kollegen. Warten bei der Kälte ist extrem unangenehm. Zügig zieht Cirrus seine Spur und weg ist er. Auf der Leeseite (Windschatten) vom Monte Leone lässt sich’s angenehm warten. Doch wo bleiben die andern. Nach mehr als 1 h warten wird es Cirrus unwohl und der Erstbestieg des M. Leone wird abgesagt. Stattdessen geht er seinen Tourenkollegen entgegen. Wo stecken die nur? Endlich findet er sie in eine Mulde knapp hinter dem kalten Breithornsattel. Was um Gottes Willen ist passiert? Mangelnde Gebirgsanpassung mit fehlerhafter Routenwahl über vereistes Gelände haben nach 5 Stunden Anstieg zu einem einseitigen Abbruch der Tour geführt. Man nimmt es locker und beschliesst die Rückfahrt. Der Schnee ist spitze - Pulver wie im Bilderbuch.
 
Kurz vor dem Gegenanstieg zurück auf den Simplonpass entscheidet sich Ueli lieber zur Passstrasse hinunterzufahren. Reto schliesst sich ihm an. Cirrus verspricht den zweien, sie mit dem Auto abzuholen - Niemand da, wo stecken die 2 nur? Als Cirrus nochmals genauer noch oben schaut, erkennt er, das die Abfahrtswahl der Zwei oberhalb der Galerie in einer Sackgasse endete. Via Mobile-Phone wird ihnen die neue Richtung mitgeteilt. Einen fast 300 Meter langen Rückanstieg müssen sie meistern, bis sie endlich zum Auto abfahren können. Müde erreichen auch die letzten das Hospiz. Beim Abendessen wird Teamfindung trainiert! Cirrus weist die Teilnehmer darauf hin, dass unüberlegte Routenwahlen sehr gefährlich sein können. Doch auch er muss einstecken, dass als Leiter mehr Rücksicht auf die einzelnen Tagesleistungen der Teilnehmenden angebracht ist. Kurzweg nächstes Jahr sind Vortrainings angesagt!
Der Mittwoch bietet herrliches Wetter. Von der Chlusmatte steigen wir diesmal gemeinsam auf das Galehorn 2797m. Nach ziemlich exakt 4 h geniessen wir die tolle Aussicht und im Windschatten bei Sonne verzerren wir unseren Mittagslunch. Auch die Abfahrtsroute wird nun klar vorher besprochen und alle werden mit tollen Skischwüngen über perfekten Sulzschnee belohnt. Der Nachmittag ist noch früh und so besuchen wir noch kurz Gondo und löschen unseren Durst mit einem grossen Panache.
 
Donnerstag ist ein weiterer Höhepunkt angesagt. Dank dem Rothwald Skilift wird der Aufstieg auf die Mäderlicke 2887m stark verkürzt. Nach 2 ½ h stehen wir auf der Licke. Die Aussicht ist einfach genial.
 
Wir können nochmals wunderschöne Tiefschneespuren im Neuschnee ziehen. Begeistert schliessen wir unsere Tourenwoche Simplon und fahren zufrieden nach Hause.
 

 
PDF: BerichtSkitour2008Simplon_1.pdf
 
Autor: Gisler Rudolf
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