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2005 Skitourenwoche der OG Luzern

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Diesmal soll’s hoch hinausgehen! Monte Rosa Süd  (Cappana Gniffetti)  ist angesagt  -  pro Tag zwei bis drei Viertausender liess uns im Vorfeld am Stamm richtig schwärmen. Im ersten Moment waren wir doch ein wenig enttäuscht, als uns bewusst wurde, dass Wetterverhältnisse ein Umdenken erforderten. Am 21. März trafen wir uns (Che, Gitan, Schiwa und Cirrus) im Cafe Pony in Frutigen. Das Wetter war uns hold - wunderbar - weiter nach Kandersteg. Um 9:15 Uhr brachte uns die Stöck/Sunnbüel Seilbahn auf 1900m. Über die perfekt planierte „Senioren“ Wanderroute Kandersteg- Gemmipass erreichten wir kurz nach Uhr 10:00 das Hotel Schwarenbach. Nach einer ausgiebigen Stärkung machten wir uns auf Richtung Rote Chumme. Bei herrlichem traumhaft warmem Wetter erreichten wir ausgelaugt, durstig aber zufrieden den Roten Totz 2840m. Nach einem kleinen Nachmittagsschlaf erreichten wir gegen Uhr 16:00 die Lämmerenhütte. Zu unserer Überraschung gab es sogar Bier vom Fass, was mit 4 riesigen Panache gefeiert wurde. Beim Socken trocknen traf alsbald die französische Gebirgsarmee ein. Etwa 25 Soldaten durften die Schweizer Berge mit Eisschrauben und Pickel bearbeiten. Kompliment an die „perfekte“ Auslegeordung vor der Hütte – die Schweizer Gebirgsgrenadiere hätten es wahrscheinlich nicht geschafft so eine Unordnung zu produzieren. Nach dem grossen Durstlöschen war Zimmerbezug angesagt. Die Lämmerenhütte ist nach modernsten Richtlinien aufgebaut (kleine Zimmer, Duvet anstelle Wolldecken, gute Inhouse-Toiletten, genügend Platz und ein hervorragendes Morgenessen mit Buffet. Die Hüttenwarte Barbara und Christian Wäfler leisten ganze Arbeit.
Am nächsten Tag war das Wetter etwas überzogen. Kurz nach 7:15 Uhr buckelten wir unsere Rucksäcke und ab ging’s Richtung Wildstrubel. Knapp 2 h später standen die ersten bereits auf dem Wildstrubel mit 3243m. Der tolle Blick ins Simmental und auf die Plaine Morte entschädigte uns über die extrem harte Abfahrt (zeitweise mussten wir sogar die Ski tragen) auf den Plaine Morte. Beim Mittagessen versuchte Che die allg. Tatsache bzw. Annahme zu bestätigen, dass die Plaine Morte eben sei. Für die Lesenden: So nach ca. 200m stoppte das Brot unglücklicherweise und Che musste nicht weiter laufen. Beim Wiederanstieg gegen das Rothorn bzw. Schneejoch begann sich das Wetter zu verschlechtern. Bei eher stürmischen Verhältnissen erreichten wir das Schneejoch. Die bevorstehende blinde Abfahrt über den Lämmerengletscher mit seinem von unten monumentalen Gletscher-Abbruch machte Cirrus etwas Respekt. Etwas unter Zeitdruck wurden die Felle entfernt und die Abfahrt (Routenwahl) durchgesprochen!
Als Schiwa und Cirrus den ersten Schwung nach der Gratüberquerung im Pulverschnee (Nordhang) machten, klärte die Sicht plötzlich auf und wir fuhren fröhlich den nun deutlich erkennbaren Spuren nach. Schiwa, welcher an der Entwicklung eines neuen evolutionären Fellersatzes zu den herkömmlichen Klebfellen tüftelt, liess uns keine Chance beim kurzen Wiederanstieg in die Hütte. Bei der Ankunft erwarteten uns bereits 4 grosse Bier. Die franz. Armee  war weitergezogen. Dafür konnten wir in der Nacht am persönlichen Leib (Gehör) erfahren, dass 4 Japaner in den Berner Alpen fast gleich laut schnarchen können wie „anadazu“ Netto es konnte.
Der nächste Morgen war perfekt; 5-10cm Neuschnee war gefallen. Der Aufstieg zum Daubenhorn ein Genuss. Und erst die Abfahrt durch den Pulverschnee...! Es zog uns weiter zum Gemmipass, wo wir Schiwa überreden konnten, doch auch mit uns die Seilbahn nach Leukerbad zu nehmen. Bei der Talfahrt begannen seine Augen zu leuchten, als der die Abgründe sah, welche er noch vor 10min beabsichtigte hinunterzufahren. Leukerbad erwartete uns bei herrlichem Wetter. Nach einem Salatbuffet zog es uns ins Burgerbad. Für alle die noch nie dort waren, eine wirklich gute Empfehlung! Mit 3 Päckli für den Hüttenwart marschierten wir über den Lämmerenboden wieder zurück zur Hütte. Der Hüttenwart verdankte die heimgelieferte Päckli-Post mit fast dem gleichen Gewicht Wein.   
Schon war es Donnertag morgen. Es stand uns der Aufstieg zum Grossstrubel 3242m bevor. Von hier ging die hochalpine Abfahrt auf die Engstligenalp oder zur Lenk hinunter.
Gerade als wir in die Abfahrt starteten, riss das Wetter auf. Bei Föhnwetter erreichten wir zufrieden die Engstligenalp. Mittels Seilbahn, Bus und Bahn und nur Fr. 11.20 ärmer ging’s zurück nach Kandersteg. Ein letzter Restaurantbesuch in Kandersteg mit Blick gegen die Gemmi erweckte in uns eine Zufriedenheit mit dem Wunsch "Mehr"!

Cirrus

   
 
 
Autor: Gisler Rudolf
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