Berichte Zurück
 
 
Frühlingswaggel der OG Winterthur vom 5. Juni 2005

RUEHLINGSWAGGEL DER OG WINTERTHUR VOM 5. JUNI 2005

Hans Burkhardt
v/o Gaischt

Es gibt Orte, da kommen selbst eingefleischte Wander- und Tourenvögel ein ganzes Menschenleben nie hin. Ich schätze mich glücklich einer Ortsgruppe anzugehören, deren Obmann weiss was seine Mitglieder wünschen. Nicht nur „Triumpf weiss was Frauen lieben“. Nein, unser Obmann Keto weiss sogar was Weiblein und Männlein lieben!
Bereits im Vorfeld des sich nähernden Waggel’s spürte man eine gewisse Unruhe in den Reihen und Keto hielt mit Informationen wahrscheinlich bewusst zurück. Bestimmt hat er eine Ueberra-schung auf Lager ........
Schon bald erhalten wir eine ausführliche Dokumentation des vorgesehenen Bildungs- und Konditionsmarsches inkl. Kartenausschnitte, Koordinaten und archäologische Abhandlungen von der Entstehung der Menschheit bis zum heutigen Tag. Ich habe nun wirklich nicht gewusst, dass wir in der Schweiz so reizvolle und liebliche Landschaften haben. Immer glaubt man, seine Heimat zu kennen und wird, bei einer solchen Top-Organisation, eines andern belehrt.
Unsere OG besammelt sich bei den Koordinaten 704’200/274'700. Was da heisst, Parkplatz an der Ortsverbindungsstrasse Nussbaumen – Uerschhausen. Nei, nei das liegt nicht im Urnerland sondern zwischen Thurtal und Bodensee-Untersee und an der Kantonsgrenze TG/ZH, ca. 3 km südöstlich von Oberstammheim. Dies wurde so gut beschrieben, dass ich diese Zeilen abkupfere. Danke, zum Ersten.
Alle angemeldeten AH’s mit und ohne Gefolge erscheinen zur vereinbarten Stunde auf besagtem Parkplatz. Wurden wir vor Jahren noch von den Jung-mannschaften begleitet, so fehlen diese heutzutage auf der ganzen Linie. Auch mit Vierbeinern sind wir nicht mehr so gut bestückt wie auch schon. Einzig Ketos Liebling „Dolly“ begleitet uns und erfreut sich der freien Natur.
Für den Vormittag sieht unser Programm einen Rundgang um den Hüttwilersee ab besagtem Parkplatz vor. Aus der letzten Eiszeit sind in der Gegend drei Restseen übriggeblieben. Einer davon ist der Hüttwiler- oder Steineggersee. Unter der fach- und wanderkundigen Leitung unseres Obmannes stürmen wir pünktlich los. Wenn er nicht gerade Dolly herbeitrillern muss, welche ihre Freiheit geniesst, erhalten wir während des Waggels viele äusserst wissenswerte Informationen. Wir merken bald, dass uns ein Profi betreut. Er weiss uns auch mitzuteilen, warum die reizvolle Landschaft im westlichen Thurgau 1966 in das „Inventar der zu erhaltenden Landschaften von nationaler Bedeutung“ aufgenommen wurde. Man kann sich fast nicht vorstellen, dass ein unwahrscheinlicher  Raubbau an der Landschaftvor und nach dem 2. Weltkrieg in der Gegend betrieben wurde. Heute, misst man dem Schutzes heimatlichen Bodens mehr Bedeutung bei. Kurzum, wir sind umweltbewusster geworden. So wird u.a. versucht, aus den überdüngten Böden rund um die Seen die überschüssigen Pflanzennährstoffe wieder zu eliminieren resp. den Boden zu regenerieren. Die zuständigen Leute sind guten Mutes, dass die Aktion gelingt, zeichnen sich doch bereits die ersten Erfolge ab.


Bild 1:
Während unserer Umrundung machen wir einen kurzen Abstecher zum Hasensee, welcher nun wirklich, was die Natur anbelangt, nicht mehr zu übertreffen ist. So richtig Natur pur. Zwar sehen wir keine schwimmenden Hasen, aber Dolly kann sich nicht satt sehen an der lieblichen Landschaft und wagt ein Bad.
 Zurück auf dem Originalpfad stellen wir eine rege Wandertätigkeit fest. Wir befin-den uns also in guter Gesellschaft. Keto weiss zu berichten, dass die Wasserqualität in den letzten Jahren bedeutend verbessert werden konnte. Von einem Beobachtungsturm aus können wir uns davon überzeugen.


Bild 2:

Zurück zum Parkplatz, verschieben wir uns nach dem Landgasthof „zum Schwert“ in Oberstammheim, wo Plätze für’s Mittagessen reserviert wurden.

Bild 3:

Bei Speis und Trank lassen wir den ersten Teil des Tages nochmals vor unseren geistigen Augen ablaufen.
Und sogleich kommt der 2. Teil. Gestärkt fahren wir mit unsern Karossen zu einem weiteren Parkplatz, diesmal am Nussbaumersee. Auch während dieser Wanderung können wir uns vom Fortschritt der Bemühungen um eine natürliche Regenerierung der Seenland-schaft überzeugen.
Bereits mit der Einladung zum Frühlingswaggel wurden wir informiert, dass man schon im 19. Jahrhundert prähistorische Siedlungen am Ufer des Sees vermutete. Erst 1930 gab es erste konkrete Hinweise auf Bauten. Da während des 2. Weltkrieges der Seespiegel abgesenkt wurde (um mehr Ackerland zu gewinnen), konnte durch das Amt für Archäologie des Kantons Thurgau anlässlich diverser Grabungen ein spätbronzezeitliches Dorf nachgewiesen und freigelegt werden.
Wie alles, geht auch dieser wunderschöne Tag zu Ende und wir verabschieden uns ausgiebig auf besagtem Parkplatz. Mein Dank geht an Keto, welcher mit grossem Einsatz (und Unterstützung von Petrus) uns einen prächtigen und in jeder Hinsicht lehrreichen Wandersonntag bereitete.
Vielen Dank, wir kommen wieder!


Bild 4:

  
 
Word (31kB): FRUEHLINGSWAGGEL.doc
 
Autor: Schnegg Walter
Eintrag editieren